Samadhi und Samsara
Montag, 29. Mai 2006
Viel Wirbel um Bruno
Pressemeldungen zufolge hält sich in Österreich ein wahres Raubtier auf. Bruno, seines Zeichens Braunbär und scheinbar mit der Fähigkeit ausgestattet, unsichtbar zu sein wie der berühmte Yeti oder Nessie, das Seeungeheuer.

Zu Recht hält er sich bedeckt, denn man will ihm in den braunen Pelz erstmal eine Kugel brennen und ihm selbigen dann über die Ohren ziehen, weil er der Menschheit Leib und Leben bedroht.

Die schreckliche Bestie riss ein paar Schafe, Ziegen, plünderte einen Bienenstock und brach in einen Hühnerstall ein, die Dunkelziffer seiner Taten noch nicht einmal eingeschlossen. Der Angriff auf Menschen könne nicht ausgeschlossen werden, heißt es.

Welch ein Frevel!

Die Schlauheit des verwilderten Winnie Puuhs ist vielleicht schnell zu erklären, er wuchs gewiss bei Menschen auf, im Zoo oder im Zirkus, ist vielleicht sogar einer jener Tanzbären, die vom zarten Bärenalter an in einigen Ostblockländern eine harte Ausbildung zum Tänzer genossen, deren schreckliche Marter ich hier nicht näher schildern möchte.

Seit Öffnung der Welt in Richtung Osten wurden auch die Grenzen durchlässiger, nicht nur Gevatter Bär, sondern auch Isegrim verirren sich in unsere Gestade.

Mitunter handelt es sich auch um einen russischen Bären, der nach dem Treffen mit Vladimir so von Angie angetan war, dass er ihrer Fährte auf Umwegen folgte. Denn Tiere werden immer schlauer, kein Wunder bei den Vorbildern, in deren Nähe sie oft leben.

Seitdem war Bruno schon in Bayern und jetzt wieder in Österreich. Beide Gebiete, in denen er zum Abschuss freigegeben war, hat er verlassen, und in seinem jetzigen Jagdgebiet gibt es keine Jagdgenehmigung, als wenn er das gewusst hätte.

Sicher möchte ich dem Tier als Spaziergänger auch nicht begegnen, ich möchte auch nicht nachts aufrecht im Bett sitzen, weil davor plötzlich ein Bär steht, aber was tut das Tier denn letztendlich? Es besorgt sich Nahrung wie alle Bären, weil es nicht verhungern will, und weil es seinen Instinkten folgt. Der Bär hat im Gegensatz zum Menschen nur kein Geld zum Bezahlen. Dumm ist er vielleicht nur deswegen, weil er glaubt, die Menschen wären bereit, die Schätze der Welt mit ihm zu teilen. Weit gefehlt. Nur im Zoo ist das Leben umsonst. Der Mensch ist missgünstig, und meint, die Welt gehöre nur ihm.

Spätestens seit der Vogelgrippe lebt er mit Wahnvorstellungen, jedes Tier wird zur Bedrohung und will ihn ausrotten. Deshalb muss er ihm zuvorkommen.

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Samstag, 27. Mai 2006
Liebe auf dem Prüfstand
Eine reine Liebesheirat war es nie, sondern eine Zweckehe, unsere große Koalition. Eine ähnliche Täuschung fürs Volk wie die Hochzeit von Diana und Charles (dem Seitenspringer). Kein Liebesgewitter, aber manchmal glaubte ich tatsächlich so etwas wie Sympathie aufflammen zu sehen zwischen den Zwangsverheirateten Merkel und Müntefering.
Eine Zweckehe, die von Sympathie und Respekt lebt, ist schon reich, weil man sich sowieso nicht liebt, sondern achtet oder ignoriert und die Ehe nur für die Öffentlichkeit spielt. Damit sollten wir schon zufrieden sein. Stattdessen könnten auch Hass, Prügel, Gezeter und Demütigungen an der Tagesordnung sein. Politisches Porzellan könnte fliegen.
Das passierte bisher nicht, man gibt sich wohlerzogen, Seitensprünge sind nicht drin, Vergnügen à la Club Swinger iss nich, eine Annullierung der Ehe kommt nicht in Frage. Oder doch? Sind die Gatten jetzt schon einander so überdrüssig, dass sie eine sofortige Trennung und neue Partner wollen? Erste Meldungen tauchen auf, nach der sich die Ehegatten nach der Legislaturperiode bessere Partner suchen wollen. Die SPD liebäugelt wieder mit der FDP und erinnert sich plötzlich an die schönen gemeinsamen Zeiten.(Wie schön sind doch Erinnerungen) Die CDU schließt keinen Partner aus, nur den jetzigen.
Was lernen wir? Auch in einer Ehe sollte sich jeder Partner ein wenig Individualität sichern. Sonst wird daraus schnell ein dumpfer Einheitsbrei, CDSPUD z.B. Weder Fleisch noch Fisch. Dabei hätte es funktionieren können.
Was soll denn mit neuen Partnern besser werden? Nur weil dieses Mal die Ehe aus Liebe und nicht aus Vernunft geschlossen wurde? Fallen dann plötzlich Arbeitsplätze wie Manna vom Himmel? Wird Hartz IV endlich gekippt? Werden wir wieder ein Schlaraffenland? Wohl kaum wenn der eine Koalitionspartner weiterhin CDU heißt. Auch die SPD kann nicht wegleugnen, dass ihre ehemaligen männlichen Diven Fischer und Schröder die Misere mit verantwortet haben, ALG 2 ist in der vergangenen Wahlperiode durchgeboxt worden, wobei – das darf man nicht vergessen – die CDU kräftig dagegen gewettert hat, und jetzt setzt sie sich den Lorbeerkranz selbst gern auf und feilt weiter an diesem unwürdigen Gesetz.
Ein Partnerwechsel wäre nur Selbstbetrug.
Deutschland kommt mir vor wie ein Chemiebaukasten, es darf experimentiert werden, und es wird experimentiert werden, Alles darf ausprobiert werden, das Geld dafür scheint ja da zu sein, von irgendeinem Dagobert Duck gehortet, ach nein, die Panzerknacker haben alles bereits in der Welt zwecks Globalisierung verteilt.
Wer sind die Leid tragenden? Wir natürlich – wenn wir uns als zwangsadoptierte Kinder sehen. Die Erziehung könnte besser sein, weniger Lügen, mehr Geld, weniger Repressalien, ab und zu mal ein Liebesbeweis.
Aber wie schon in der Bibel steht (!) du sollst Vater und Mutter ehren. Die erhalten somit einen Freibrief. Wir sehen unsere Felle immer weiter von uns fort schwimmen.

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Dienstag, 16. Mai 2006
wenn "Angels" reisen
scheint die Sonne, die politische wenigstens. Dieser profane Allgemeinplatz hat seine Gültigkeit noch nicht verloren.

Im Gegenteil. Ist es nicht so, seitdem Angie unterwegens iss in höchst, ja welcher Mission eigentlich? In eigener? In politischer? Ihr schlaues Köpfchen wird schon wissen, weshalb.
Von uns weiß das keiner so genau, auf jeden Fall steigt sie in der Beliebtheitsskala wieder um einige Punkte, im Inland und im Ausland.
Dabei hat sie sich die Besten für zuletzt aufgehoben, erst kam der Iraner, dann Putin, dann Chirac und dann Bush. George Walker schnurrte dann auch mit seiner tief erotischen Marlborostimme ins Mikrophon; Merkel (oder sagte er Angie?) sei eine faszinierende Person. Hoffentlich nimmt ihm Condi das nicht so krumm. Man saß vorm Kamin, trank wahrscheinlich Jonnie Walker, vielleicht trank auch nur George Walker Jonnie Walker, und ich frage mich, was da passiert ist im weißen Haus.
Da George nicht nachtragend ist, blieb er gleich an ihrem Rockzipfel, pardon Hosenzipfel hängen und folgte ihren Spuren auch sogleich bis in die Kolonie (sind wir doch im gewissen Sinne schon), sogar bis in die ostdeutsche Kolonie.
An dieser Angie ist mir alles rätselhaft, wo sie erscheint, sind die Leute hypnotisiert, glauben wieder "alles wird gut", vertrauen ihr, dabei hat sie sich bisher durch keine Taten profiliert.

Wir wissen, dass eine Frau als Kanzlerin genauso so gut ist wie ihre männlichen Vorgänger und vielleicht sogar besser, aber wo bleiben die wirklichen Taten?
Lässt Angie machen? Ihre Taktik war von Anfang an die einer listigen Kriegerin, die ohne Gewalt und große Rhetorik nach oben gekommen ist, und sie besteht wie eine Kriegerin den Alltag zwischen all den XY Chromosomen. Den ersten Stolperstein auf dem Weg nach oben, an dem fast alle scheitern, hat sie lächelnd zur Seite geräumt. Sie spielt nicht mit der Macht, Macht scheint ihr nichts zu bedeuten. Vergötterung auch nicht - sie ist weder Jackie O., noch Indira Gandhi – weder Brigitte Bardot noch Liz Taylor. An denen gemessen ist sie nichts und dennoch beliebt, wie kein anderer Politiker. Ist ihr Status als Frau die Antwort? Was ihr zuerst den Weg ins Kanzleramt versperrte, gibt ihr nun Schutz?

Werden wir die Antwort noch erfahren? So in zwanzig Jahren, wenn sie selbst den Dicken aus Oggersheim, ihren ehemaligen Gönner, in der Regierungszeit getoppt hat?

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Montag, 15. Mai 2006
Skalpell bitte
der Sozialstaat liegt unterm Messer, ohne Vollnarkose und Beruhigungsmittel denn die sind zu teuer, die sprengen den Rahmen unserer Kranken..., äh, Gesundheitskassen. Krankenkassen hießen die früher mal, als es uns allen noch besser ging. Woran das wohl liegt? Die Logik verstehe ich mal wieder nicht.

Ohne Betäubung schnippelt die Chirurgie also an dem Patienten, unserem Sozialstaat, herum, dabei handelt es sich nicht um Tumore, denn die haben nur die Chirurgen selbst, weil sie in ihren Hirnen zuviel Blödsinn verzapfen, auch handelt es sich nicht um Überflüssiges wie Blinddärme oder Polypen, das sind auch keine Schönheitskorrekturen, nein, das Skalpell arbeitet sich just in den Bauch unseres Sozialstaates. Als würde man einem gesunden Menschen aus lauter Lust am Schnippeln einfach den Magen entfernen. Schnippeln kann man das auch nicht mehr nennen, es ist bereits Amputation.
Die Chirurgie wagt sich vor in das Gebilde der Berufsausbildung. Das Ausbildungswesen in diesem Land funktionierte bisher einwandfrei, war gerecht und sozial.
Natürlich, so meinen die Chirurgen, verdienen Auszubildende viel zu viel.
So sollen jetzt drei Azubis die Vergütung von zweien erhalten.
Kleinere Betriebe würden so entlastet.
Die Azubis werden dann wohl wieder ihre Eltern um Unterstützung angehen müssen. Ausbildungsplätze werden wieder unattraktiv, aber ALG 2 schwebt als drohendes Schwert über den Azubis, und so werden sie nehmen müssen, was da ist.
Auch den größeren Betrieben wird schon etwas einfallen, wie sie in den Genuss dieser Änderung kommen. Vielleicht werden sie ihre Azubis gleich ins Ausland mitnehmen und dort für geringere Tantiemen ausbilden. Das komplette Ausbildungsszenario wird ins Ausland verlegt. Vielleicht wird auch das komplette Ausbildungssystem eingestampft, und jeder darf lernen wo er will, selbst beim Nachbarn.
Möglicherweise passiert auch das andere Extrem: der Azubi muss seine Ausbildung selbst bezahlen, es ist eine hohe Auszeichnung, etwas lernen zu dürfen, aber er bekommt nur böse Worte und Arschtritte.
Sicher darf er bald auch wieder Lehrling genannt werden, morgens die Bildzeitung und Brötchen holen und die Werkstatt ausfegen. Vielleicht darf der Meister ihn dann auch wieder schlagen.
Welcher intelligente Mensch lässt sich da noch von Uschis Familienpolitik verarschen? Da werden Familien mit Sekt und Kaviar gefüttert, damit ihnen die Zeugung kleiner deutscher Staatsbürger Spaß macht, und hinterher wird Zwangsdiät verordnet.
Ich fürchte täglich mehr, dass gewisse Familien nicht das Kindeswohl im Auge haben, sondern die Wattewolkenwelt, in die Uschi sie betten möchte. Die Kinder werden nicht um ihrer selbst willen geliebt. Ich bezeichne solche Eltern als dumm, aber wer will sie verurteilen? Der Staat selbst fordert doch dazu auf mit dieser "nach uns die Sintflut" Politik.

Ab 18 gibt’s dann die Sterbepille (sogar umsonst) für diejenigen, die keine Lehrstelle haben und dem Staat nicht länger zur Last fallen wollen.
Beim derzeitigen deutschen System hilft keine OP, da hilft nur noch die Beerdigung.

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Sonntag, 14. Mai 2006
Episoden aus dem Irrenhaus
Irrenhaus = Bundestag (Information für nicht Eingeweihte)

Das Angebot von Seiten der Therapeuten wurde erweitert auf die Förderung der geistigen Höhenflüge. Das Thema heißt: die Entstehung von Legenden, deren Platzierung in der Medienlandschaft und die anschließenden Dementis.
Mit vollem Erfolg gelang sogleich die erste Übung. Die Therapeutin, Frau Doktor, Doktor, Doktor Ulla Schmidt stellte die Frage: wie hält man als Politiker das geliebte Volk konstant bei mieser Laune? Wie lange können wir es noch ruhig stellen? Verarschen? Verblöden? Wie kommt noch mehr Geld herein?
Indem mit Hilfe der Medien Nachrichten unters Volk gestreut werden, um gleich später dementiert zu werden, ereiferte sich Horst, der Köhler, ein ziemlich munterer Geselle, dem der Schalk schon aus den Augen blitzt. Wenn der Blick nicht gerade durch die tägliche Medikamentendosis starr und irre, wie der eines gejagten Tieres wirkt.
Man einigte sich sogleich, mittels der Medien die Meldung herauszugeben, die Praxisgebühr von 10 Euro würde abgeschafft werden. Die Patienten fürchteten um ihr Taschengeld. So wurde die Meldung schnellstens richtig gestellt, dem Bürger sollen pro Arztbesuch nur 5 Euro aus der Tasche gezogen werden. (zur Information- die 10 Euro gelten für insgesamt drei Monate, pro Arztbesuch können aber schnell mal 50 Euro pro Quartal fällig werden.)

Fünf Euro pro Arztbesuch? Wenn es dafür wenigstens ein Los geben würde, z.B. für die Lotterie: 100 gut bezahlte Arbeitsplätze in Deutschland zu verlosen. Falls jemand diesem wunderbaren Gewinn nicht nützen könnte, weil er sich so sehr in seine Krankheit hinein simuliert hat, dass er sie tatsächlich auch hat, und nicht mehr arbeiten kann, so kann er den Arbeitsplatz doch wenigstens verkaufen.
Aber nein, für die fünf Euro gibt es nichts.
Dieser politische Neoschwachsinn ist bereits in aller Munde, der Test lief gut, das geliebte Volk ist auf den Ernstfall vorbereitet und hält artig weiterhin die Klappe, statt das Irrenhaus von innen aufzumischen oder in die Luft zu jagen.
Frau Doktor war begeistert und versprach gleich, sich für die Erhöhung der Diäten stark zu machen (Diäten - ein Polysem, ein Wort für verschiedene Bedeutungen, die älteren von uns kennen es auch als Teekessel, Anm. von mir) Sie dementierte natürlich sofort und sagte, es habe sich um die Diätenküche der Patienten gehandelt, manche seien zu fett, und müssten abspecken.
Warum tat sie das? Mit den fünf Euro pro Arztbesuch wären die Diäten doch finanzierbar gewesen. Ein Irrenhaus eben.

Dann wird plötzlich dementiert, die Irren selbst dementieren, aber wie das bei Legenden so ist, ein Körnchen Wahrheit steckt im Kern, und darum warne ich das wachsame Volk. Es wird so kommen, jeder wird die fünf Euro bezahlen müssen, wenn nicht heute, dann morgen oder übermorgen.

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Letzte Aktualisierung: 2006.05.29, 21:14
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